4. Klanglandschaften: Parlament der Natur
02. 06. 2023 bis 04. 06. 2023
Veranstaltungsort
3 Dörfer 9 Orte 13 Veranstaltungen 3 Uraufführungen (Auftragswerke)
Das Programm
14.5., 2.- 4. Juni 2023: Mühlenbeck – Hobrechtsfelde – Briesetal,
Sonntag, 14. Mai: Briesetal
Den Klimawandel belauschen
15 Uhr, Waldschule Briesetal
Roswitha von den Driesch/Jens-Uwe Dyffort, „Sirrende Dürre“
Eröffnung + Führung durch die Klanginstallation, Daueraustellung bis zum 4.6.2023
An den täglich abgenommenen Messdaten von Wetterstationen, z.B. in Oranienburg, lässt sich eine Zunahme von Dürreperioden wissenschaftlich belegen. Die Klanginstallation von Driesch & Dyffort macht diese abstrakten Daten an zwei Baum-Gruppen in der Waldschule Briesetal mittels Piezzo-Lautsprechern hörbar und damit konkret erfahrbar. Je nach Wetterverhältnissen werden die Rhythmen in Dürrephasen immer dichter und gehen in einen sirrenden Klang über. Demgegenüber nimmt die Dichte der Rhythmen bei Regen ab, sie werden immer leiser, Umgebungsgeräusche treten in den Vordergrund. Die feinen rhythmischen Klick-Geräusche ähneln den Lauten einiger Insekten und sollen auch daran erinnern, dass die von der Trockenheit geschwächten Bäume (Pflanzen) anfälliger für Parasiten sind.
Freitag, 2. Juni, Mühlenbeck
18.30 Uhr, Dorfkirche Mühlenbeck
Pfarrer Bernhard Hasse - Klanggottesdienst
Lebende und verbrannte Wälder
20.00-21.00 Uhr: Summter See, nördliche Badestelle, hinter dem Friedwald:
Ankommen, Baden und Picknick auf der Wiese (alternativ bei Regen: Turnhalle)
21.00-22.00 Uhr, Summter See, nördliche Badestelle
unerneuerbar | irrinnovabile. Tanz∙Klang∙Landschaft∙Film∙Musik∙ Performance (UA, Auftragswerk der „Klanglandschaften“)
mit
Fine Kwiatkowski (Tanz, Video – Collesano/Dresden), Willehad Grafenhorst (E-Bass, Elektronik, Video, Klanginstallation – Collesano, Sizilien), Gandolfo Pangano (Gitarre, Elektronik – Polizzi Generosa, Sizilien), Michael Vorfeld (Perkussion, Saiteninstrumente – Berlin)
Realisation und Produktion: cri du coeur:
Willehad Grafenhorst – Idee, Konzeption, Kamera, Schnitt, Komposition; Fine Kwiatkowski – Konzeption, Kamera, Tanz.
Audio-visuelle Technik: moviemiento Berlin
Filmsequenzen, Live-Musik, eingespielte Klänge und Tanz verschmelzen zu einer Performance und verbinden darin zwei Landstriche: den Naturpark Madonie, östlich von Palermo auf Sizilien, und das Brandenburger Land. Grundverschieden in den Landschaftsbildern, aber vereint in der Zerstörung durch Klimawandel und Waldbrände, die noch immer nicht durch entsprechende Maßnahmen verhindert werden können.
Samstag, 3. Juni: Hobrechtsfelde
Bodengeheimnisse – Brandenburger Landschaft – Klingender Boden
Zu Gast: der Schweizer Klang-, Naturforscher und Komponist Marcus Maeder
14.00-19.30 Uhr vor dem Historischen Kornspeicher (je Schicht 2-10 Mitwirkende)
Martina Kolarek, Künstlerischer Kompostworkshop in 5 Schichten
Sie ist Biochemikerin, Bodenexpertin, Gartenaktivistin und Künstlerin. Mit ihrer Initiative „Die Boden schafft“ und dem Verfahren des biologischen Heißkompost setzt sie sich dafür ein, dass wir den Boden unter den Füßen nicht verlieren
14.00 Uhr, zur Eröffnung mit
John Eckhardt, Kontrabass, electronics – Xylobiont: vom Holz leben
Der Improvisationsmusiker und Komponist entwickelt vor den Ohren seiner Zuhörer organische Systeme, die sie auf eine Klangexpedition in klingende Wälder und unbekannte Gefilde entführen.
14.45-17.00 Uhr, Sehwissend und hellhörig durch die ehemaligen Rieselfelder
Duo Naturführung: Landschaft(s)Klang
Peter Gärtner (Direktor des Naturparks Barnim): Naturkundliche Führung: kontaminierter + gesunder Boden und die Landschaften der Rieselfelder
Marcus Maeder, Soundwalk, mit speziellen Seismographen Boden und Bäume belauschen
15.00-17.00 Uhr, Historischer Kornspeicher
Filmnachmittag Brandenburger Landschaften
„Naturwunder Gemüsegarten - Die große Welt der kleinen Tiere“
Ein Gastspiel der Ökofilmtour e.V. bei den Klanglandschaften
Kleine Pause
Sabine Vogel, “Wüste Welt”, Video & Klang-Portrait der Lieberoser Wüste in
Brandenburg, südlich von Berlin
Filme mit anschließendem Gespräch
Kaffee zum Film
18.00-19.00 Uhr, Restaurant Kornspeicher
Edaphon: Naturforschung durch Klang
Marcus Maeder: Vortrag: Mein Arbeitszeug
Wissenschaftliche Kunst und künstlerische Wissenschaft – Techniken des In-Bäume-hinein-Hörens und des In-den-Boden-Hörens und Aufnehmens – neues Material für eine neue Musik – Ökoakustik und Akustische Ökologie
Gespräch mit anderen Musiker*innen, Komponist*innen des Festivals wie Sabine Vogel, Willehad Grafenhorst u.a. über deren künstlerischen Erfahrungen mit Naturklängen und einer Ökoakustik.
Abendimbiss
20.00 -21.00 Uhr, Scheune
Edaphon Konzert
Marcus Maeder, Klima-Chorstück „Esperito da floresta/Der Geist des Waldes“ für 9 Frauenstimmen
Die Vokalmusik basiert auf der Sonifikation von Messdaten der CO2-Konzentrationen im Brasilianischen Regenwald des Amazonas
Marcus Maeder, Edaphon-Chorstück „Gesang der Bodentiere“ (UA, Auftragswerk der Klanglandschaften)
Der Partitur liegen die Mikroklima-Messungen von drei Aufnahmestandorte in den renaturierten Rieselfeldern zugrunde. Zugespielte Fieldrecordings ermöglichen es, Zusammenhänge zwischen den mikroklimatischen Bedingungen und den Geräuschen der Bodenfauna zu entdecken.
Marcus Maeder, Edaphon- Synthesizer-Konzert
Sensoren an drei charakteristischen Boden-Stellen der renaturierten Rieselfelder zeichnen in stündlichen Intervallen die Aktivität der Bodenfauna und das lokale Mikroklima auf. Diese Aufnahmen sind das Ausgangsmaterial für das Konzert und werden in einer zeitlichen und räumlichen Kompression in einem 4-Kanal-Lautsprechersystem abgespielt und spatialisiert.
Interpret*innen: Berliner Frauenvokalensemble (Ltg. Lothar Knappe),
Marcus Maeder
Sonntag, 4. Juni: Briesetal
Mit dem Wind fahren
14.00 Uhr, Treffpunkt S-Bahnhof Birkenwerder
Mauricio Kagel, „Eine Brise“ für 111 Radfahrer*innen – ins Briesetal (Es geht auch ohne Auto.)
Den Klimawandel belauschen
15.00-16.00 Uhr, Waldschule Briesetal
Roswitha von den Driesch/Jens-Uwe Dyffort, Sirrende Dürre – Klanginstallation
Zweite Eröffnung mit einem Vortrag eines Meteorologen und Führung durch die Installation (siehe 14.5.)
Natur verstehen mit Musik
16.00-18.00 Uhr, Durchs Briesetal wandern – Treffpunkt: Waldschule
Constantin Geilen, Ist das Briesetal von Dürre bedroht?
mit
Daniel Ott, Briesetal-Fragmente – ortsbezogene Landschaftskomposition für Trompete, Percussion und Laienchor (UA im Auftrag der „Klanglandschaften“)
Für die Klanglandschaften 2023 entwirft Daniel Ott eine Musik für das Briesetal. Das, was uns umgibt, die Natur, ist zugleich Ausgangspunkt und Arbeitsfeld seiner Musik. Das Komponieren mit dem Vorhandenen erzeugt Klanglandschaften, die von Landschaft leben und fordert zum genauen Hinhören auf.
16.00-18.00 Uhr, Seminarraum Waldschule
Gegen die Dürre
Kinderprogramm: „Regenmacher“ basteln mit abschließender Perfor-
mance
Abendimbiss
19.00-20.00 Uhr, Briesesee
Eins werden mit der Natur
Land Stages Collective, Ortsspezifisches Konzert (UA, Auftragswerk der Klanglandschaften)
Musiker*innen: Lena Czerniawska – bildende Künstlerin / Text / live visuals; Emilio Gordoa – Percussion; Sabine Vogel – Flöten & Objekte; Biliana Voutchkova – Violine)
Das Land Stages Collective kreiert ortsspezifische Konzerte und Installationen, bei denen sich die Musiker*innen sensibel in die vorhandene Klangwelt und Umgebung einfügen und Teilnehmer*innen in dem vorhandenen akustischen Ökosystem werden.
Veranstaltungen
02. 06. 2023 bis 04. 06. 2023